Technische Beschreibung der Wasserversorgungsanlage

Technische Anlagen

Das Verbandsgebäude befindet sich seit der Gründung des Zweckverbandes in Alling, einem Ortsteil der Gemeinde Sinzing. Während das erste Gebäude aus dem Jahr 1910 noch steht wurde das Wasserwartshäuschen 1995 abgerissen und durch ein neues Gebäude ersetzt. In diesem sind nun die Verwaltung und die Technik untergebracht. Hier laufen alle Meldungen über den Zustand der Anlage zusammen. Dies geschieht über vorhandene Leitungen, über SMS-Meldungen und über automatische Telefonmitteilungen. Die Technik ist deshalb jederzeit über den aktuellen Zustand der Anlage informiert und kann rasch auf Störmeldungen zu jeder Tages- und Nachtzeit reagieren.

In der Steuerungsanlage im Pumpwerk Alling werden die beiden 65 m tiefen Brunnen in Alling reguliert. Von hier wird der Hochbehälter in Bergmatting versorgt. Hier laufen alle Informationen der Anlage zusammen. Unsere Technik kann deshalb sehr schnell auf Störungen reagieren. Rohrbrüche werden in der Regel innerhalb eines Tages repariert.

Im Rohrkeller des Pumpwerks laufen die Zuleitungen aus den Brunnen zu und das frische Wasser wird in die Vorbehälter verteilt. Die alten Leitungen wurden vor einiger Zeit gegen Edelstahlrohre ausgetauscht. Jeder Strang ist mit hochwertiger Elektronik versehen und wird überwacht. Unnatürliche Schwankungen im Wasserverbrauch können deshalb sofort bemerkt werden.

Im Pumpwerk Alling steht ein Schiffsdieselmotor bereit, der bei Stromausfall jederzeit automatisch die Pumpen mit Notstrom versorgen kann. Der Motorgenerator wird rund um die Uhr vorgeheizt, damit er keinen "Kaltstart" hinlegen muss.

Zur Stromversorgung aller Anlagengebäude, die einen eigenen Stromanschluss haben, wird bei Stromausfall vom Verband ein Zapfwellenstromaggregat vorgehalten. Dieser wird bei Bedarf mit einem großen Traktor betrieben.

Dort, wo kein Strom vorhanden ist, wird Photovoltaik verwendet. Dies reicht aus, um eine Überwachung der Anlage und eine Fernsteuerung zu gewährleisten. Im Hochbehälter Kapfelberg ist überdies ein Windrad zur Stromerzeugung installiert.

Störungen werden über Mobilfunknetz weitergegeben.

Für den technischen Einsatz vor Ort wird ein Ford Transit mit voll eingerichteter Werkstatt verwendet. So können alle notwendigen Werkzeuge und Ersatzteile bei einem Rohrbruch mitgeführt werden.

Für schwer zugängliche Bereiche und zur Kontrolle des Leitungsnetzes sowie der Wasserschutzgebiete wird ein geländegängiges Allradfahrzeug, ein Mitsubishi mit Aufsatz verwendet.

Im November 2017 legte sich der Verband einen E-Van der Marke Nissan NV200 zu. Das Fahrzeug wird überwiegend als "Zählermobil", also zum Zählerwechsel im Verbandsgebiet eingesetzt. Das Fahrzeug hat eine Reichweite von ca. 150 Km. Dies reicht leicht für den täglichen Bedarf aus. Mehr wird erfahrungsgemäß pro Tag nicht gefahren. Nach getaner Arbeit werden die Batterien des Einsatzfahrzeugs an der hauseigenen Photovoltaikanlage mit selbsterzeugter Energie aufgeladen. Im Jahre 2021 wurde ein weiterer E-Van angeschafft (Reichweite ca. 250 km)

Die Beschaffung und der Betrieb der Elektrofahrzeuge ist eine weitere Maßnahme zur Reduzierung der Energie und zur Einsparung von CO2. Dies entspricht auch unserer Energiephilosophie im Rahmen unseres Energiemanagments.

Der Verband verfügt seit 2012 über ein umfassendes Leit- und Überwachungssystem. Damit werden alle Hochbehälter, Pumpwerke und Brunnen rund um die Uhr überwacht und gesteuert.

Im Falle einer Störung kann der Bereitschaftsdienst bereits zu Hause am PC die Art der Störung abfragen und sofort reagieren.

Der Verband verbraucht im Jahr ca. 550.000 kWh Strom. Die Dächer der Hochbehälter und der Verwaltungsgebäude werden deshalb zunehmend mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet, um den selbstproduzierten Strom zu steigern. Bisher sind auf 11 Dächern Anlagen mit insgesamt 170 kWp Nennleistung installiert. Damit werden schon jetzt ca. 20 % des benötigten Stroms selbst produziert, Tendenz steigend.

Das Wasserwerk Sinzing versorgt den Ortsteil Sinzing, Bruckdorf, Kleinprüfening, Vogelsang und Riegling.

Die beiden Brunnen in Minoritenhof pumpen ihr Wasser in das Wasserwerk Sinzing. Nachdem es die Aufbereitung durchlaufen hat, wird das Wasser zum Hochbehälter Weinberg und dann zum Hochbehälter Vogelsang weitergeleitet. Das Werk beinhaltet auch die Steuerung der Verteilung und die Füllung der Hochbehälter.

Auf den Dächern wurden Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 26 Kwp installiert. Der Großteil der erzeugten Energie wird von den Pumpen genutzt.

Die beiden Brunnen liegen im Wasserschutzgebiet Minoritenhof und inmitten eines Golfplatzes. Beide Brunnen stammen aus den 1960er Jahren. Sie sind etwa 60 Meter tief. Nachdem sie wegen Pflanzenschutzrückständen in geringen Mengen stillgelegt wurden, sind sie nach dem Bau einer Aufbereitungsanlage seit März 2018 wieder in Betrieb. Bei dieser Gelegenheit wurden moderne leistungsstarke Pumpen, die hocheffizient sind, eingebaut.

Das linke Bild zeigt das Ablassen der Pumpen mittels Seilwinde.

Im Jahre 2018 wurde in einem stillgelegten Hochbehälter in Sinzing eine Aufbereitungsanlage mit Kohlefiltern für 750.000 € eingebaut. Dies wurde nötig, da die Zuleitung aus Alling nicht mehr ausreichend Trinkwasser zum Mischen nach Sinzing liefern konnte. Die Siedlungsentwicklung in Sinzing machte dies notwendig. Seit dieser Zeit wird der Hauptort Sinzing ausschließlich aus den beiden Brunnen in Minoritenhof versorgt.

Obwohl das Trinkwasser in Sinzing wie auch aus den Brunnen in Alling hervorragend ist, können in den Brunnen Minoritenhof noch Abbauprodukte von einem Pflanzenschutzmittel aus den 1990er Jahren nachgewiesen werden. Der Wert des Desethylatrazin liegt nahe am Grenzwert, Tendenz fallen. Die Kohlebehälter filtern diese Substanz heraus.